Doppelqualifikation mit BerufsAbitur
Mit einer Ausbildung auch gleich die Fachhochschul-reife erwerben? Hört sich utopisch an, ist es aber nicht. Mit Beginn des Ausbildungsjahres im August 2018 wird es im Handwerkskammerbezirk Hannover diese weitere Möglichkeit für eine Karriere im Handwerk geben: das BerufsAbitur. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Angesprochen fühlen sollten sich leistungsbereite Jugendliche mit einem Realschulabschluss, die sich alle Wege offenhalten möchten.
“BerufsAbitur” = duale Ausbildung + Fachhochschulreife
„Beim BerufsAbitur absolviert man eine Ausbildung im Handwerk und erwirbt so innerhalb von 3 bzw. 3 1/2 Jahren den Gesellenbrief und parallel die Fachhochschulreife.”, erklärt Marthe Korbach von der Handwerkskammer Hannover. Sie ist sich sicher, dass auch viele Eltern diese Idee reizvoll finden werden.
Und so funktioniert es: Auszubildende erhalten an den Berufsschulen über zwei Jahre hinweg ergänzenden Unterricht von 6 – 8 Stunden je Woche in den Grundfächern, der jedoch je nach Berufsschule unterschiedlich organisiert ist. So kann für das zweite Lehrjahr ein zusätzlicher Schultag pro Woche vorgesehen sein, im dritten Lehrjahr ein halber Tag. Die Handwerksbetriebe stellen geeignete Auszubildende für den zweiten Berufsschultag frei. Die bbs|me beantragt als Schulversuch, hierfür ab dem Schuljahr 2019/20 für das 2. Lehrjahr einen 2. Berufsschultag (freitags) einzurichten und einen halben Berufsschultag im 3. Ausbildungsjahr (Freitagnachmittag). Voraussetzung dafür ist, dass das Kultusministerium die rechtlichen Grundlagen festschreibt und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt.
„Das BerufsAbitur ist eine tolle Chance für junge Menschen, aber es ist auch eine gute Möglichkeit für unsere Handwerksbetriebe. Sie können mit dem BerufsAbitur leistungswillige und leistungsstarke Jugendliche für eine Ausbildung gewinnen und ihnen eine betriebsnahe und attraktive Anschluss- und Aufstiegsperspektive bieten.“, so Korbach.
Nach dem BerufsAbitur: Nochmals zwei Fliegen mit einer Klappe!
Nach der Ausbildung mit BerufsAbitur kann man in ein Studium durchstarten oder die Meisterprüfung anvisieren. Die Handwerkskammer Hannover bietet auch hier eine besonders attraktive Doppelqualifikation: In Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) oder der DIPLOMA Hochschule wird eine berufsbegleitende Kombination von Meisterprüfung und Studium angeboten. So bereiten sich die Absolventen kompakt und praxisnah auf Führungsaufgaben im Handwerk vor. „Damit erhöht sich die Chance, die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen im Betrieb zu halten“, so Korbach. Für wirtschaftlichen Erfolg und Innovation ist die hier geförderte Kombination aus praktischem Erfahrungswissen und theoretischer Durchdringung besonders wertvoll.
Von 2018 an wird es neben dem Studium Handwerksmanagement noch den neuen, bundesweit einmaligen ausbildungs- oder berufsbegleitenden Studiengang „Craft Design“ geben. Jugendliche, die Spaß an kreativer Gestaltung haben, können eine Meisterqualifikation mit einem Bachelor-Studienabschluss im Schwerpunkt „Design und Gestaltung im Handwerk“ kombinieren. Diese Möglichkeit wird von der Handwerkskammer Hannover in Kooperation mit der DIPLOMA Hochschule und der Werkakademie für Gestaltung und Design im Handwerk Niedersachsen e.V. angeboten.
Wer sich zu den Themen BerufsAbitur, Studium Handwerksmanagement oder Studium „Craft Design“ beraten lassen möchte, findet in Marthe Korbach bei der Handwerkskammer Hannover die richtige Ansprechpartnerin. Sie ist unter Tel. 0511 5456229-53, E-Mail: zu erreichen.
Mehr Informationen zum BerufsAbitur: www.hwk-hannover.de/berufsabitur
Freie Ausbildungsplätze: www.hwk-hannover.de/lehrstellenboerse
www.hwk-hannover.de/trialesstudium
Ansprechpartner in der bbs|me: S-U. Wissel, Bildungsgangleiter Fachoberschule Technik, E-Mail: