DESTINE European Skills League in Tomar

Technische Produktdesignerin im 3. Ausbildungsjahr gewinnt europäischen Konstruktionswettbewerb in Portugal

Im Juli 2022 hatten sich zwei Auszubildende der BBS-ME für die European Skills League, qualifiziert. Der europäische Konstruktionswettbewerb mit dem Schwerpunkt auf Additiver Fertigung, fand Ende September 2022 in Tomar, bei Lissabon statt.

Congratulations

Herzlichen Glückwunsch an unsere angehenden Technischen Produktdesigner*innen, die in der Wertung ganz weit vorne lagen. Den 4. Platz teilten sich Niklas Kupka (links) und Emil Büge (rechts | BBS Burgdorf) und Platz 1, für den es als Sachpreis einen 3D-Drucker gab, an Evelin Graffunder. Von ihr ist auch der nachfolgende Erlebnisbericht.

Unterwegs nach Portugal

Den Ton für diese Reise gab die dicke Verspätung am Düsseldorfer Flughafen an, und der würde sich in Form verschiedenster (nachträglich bestimmt sehr witziger) Pannen auch konsequent die Woche über halten. Nach einigem Herumgammeln, dem Konsum überteuerter Backwaren und einer fruchtlosen Suche nach dem berüchtigten Flughafenklavier ging es dann aber doch los, und zwar mit knackigen 670 km/h in Richtung Lissabon, Portugal.

Weiter ging es von einem wirklich sehr hübschen Bahnhof aus mit dem Bummelzug in die „Weltmetropole“ Tomar (eine Stadt mit vierzigtausend Einwohnern nordöstlich von Lissabon) wo die European Design Technicians League mit dem klangvollen und fast nachvollziehbaren Akronym DESTINE stattfinden würde. Selbige wurde durchgeführt in einer Art Berufsschule, der IEFP Tomar, wo sich sehr herzlich um unser leibliches Wohl, Kulturprogramm und den Wettbewerb gekümmert wurde.

Gemeinsam mit Azubis aus Europa unterwegs in Tomar

Am ersten Tag stellten sich alle Beteiligten in mehr oder weniger fließendem Englisch vor, und dann wurden wir in bunt durchmischten Teams auf eine Rallye über das Gelände geschickt, um es und die anderen Teilnehmer (außer uns waren Spanien, Italien und Portugal vertreten) kennen zu lernen. Dabei wäre mein Team ohne jeden Zweifel das allerbeste gewesen, wenn wir nicht ein Selfie mit dem falschen Kaktus geschossen hätten, worüber ich heute auch schon fast hinweggekommen bin.

Es folgte der große Tag des Wettbewerbs. Von neun bis achtzehn Uhr (mit vielen Pausen) sollten wir in Autodesks Tinkercad einen Wärmetauscher konstruieren, der Vorgaben wie z.B. Umsetzbarkeit mit additiver Fertigung und einige Maße einhalten sollte. Dafür gab es einen eigens eingerichteten Computerraum und wie immer ein Buffet mit hausgemachtem und sehr portugiesischem Gebäck das wie immer eine Bereicherung und sehr förderlich für den kulturellen Austausch war.
Der Spaß mit der browserbasierten und sehr deutlich an Anfänger gerichteten CAD-Anwendung Tinkercad ist, dass es viel Knobelei erfordert darin komplexere Geometrien zu modellieren, weshalb wir für diese recht einfache Aufgabe die insgesamt 7 Stunden Zeit auch wirklich brauchten.

In der Freizeit haben wir immer mal wieder selbstständig die Stadt erkundet, antike Tempelanlagen (= einen ausgetrockneten Staudamm) im Dschungel (= coole Bäume) entdeckt und auf dämliche Weise einen Fluss überquert. Seitens der Veranstalter gab es organisierte Führungen und Vorträge über additive Fertigung, während die Jury anonym die Ergebnisse ausgewertet hat.

Am letzten Tag kam schließlich die Siegerehrung. Ich weiß nicht wie, aber ich habe den ersten Platz abgestaubt und einen FDM 3D-Drucker gewonnen, welcher allerdings bis heute noch nicht bei mir angekommen ist – er hat nicht in mein Gepäck gepasst, deshalb mussten wir ihn per Post schicken lassen, und ob er in einem Stück auf deutschem Boden ankommt wird sich zeigen.

In Lissabon
Im Anschluss wurden uns netterweise noch zwei Tage in Lissabon spendiert, an denen wir fast auf der Straße schlafen mussten, sämtliche Sehenswürdigkeiten gespeedrunt und eine Nachbarwohnung überflutet haben – was eben alles so zu einem entspannten Urlaub gehört.

Trotz der bisweilen lakonisch-ironischen Formulierungen hatte ich wirklich sehr großen Spaß auf der Reise und hab vielleicht sogar (Schockschwerenot) die eine oder andere Sache gelernt.

Der Spaß mit der browserbasierten CAD-Anwendung Tinkercad ist, dass es viel Knobelei erfordert darin komplexere Geometrien zu modellieren.

Evelin

Es gab wie immer ein Buffet mit hausgemachtem und sehr portugiesischem Gebäck das eine Bereicherung und sehr förderlich für den kulturellen Austausch war.

Evelin

Zum Wettbewerb

Der Konstruktionswettbewerb European Skills League DESTINE mit dem Schwerpunkt auf Additiver Fertigung ist Bestandteil eines EU-Projektes. Die LZH Laser Akademie in Hannover-Marienwerder arbeitet hier mit Partnerorganisationen aus Italien, Spanien und Portugal am Berufsprofil „Techniker*in für die Additive Fertigung“. Die Organisation der nationalen Wettbewerbsrunde wurde in Kooperation mit der BBS-ME Otto-Brenner-Schule durchgeführt.

Herzlichen Dank an die engagierten Kolleg*innen der LZH Laser Akademie für die gute professionelle Zusammenarbeit, an die Ausbildungsbetriebe, die ihren Azubis die Teilnahme an dem Wettbewerb ermöglicht haben und an die Auszubildenden und Schüler*innen, die sich auf den Wettbewerb eingelassen und die Herausforderung angenommen haben.

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