Transatlantic student exchange with UVCC in Ohio
Unsere Schulpartnerschaft bietet Schülerinnen und Schülern der BBS ME und und des UVCC (Upper Valley Career Center) eine großartige Gelegenheit, Freundschaften über den Atlantik zu knüpfen. Sie wohnen in Gastfamilien und können die verschiedenen Traditionen und Bräuche in deutschen und amerikanischen Familien hautnah erleben. Im Unterricht lernen die Jugendlichen, wie unterschiedliche Herausforderungen auf vielfältige Weise angegangen werden können, und profitieren dabei voneinander. Die Kenntnisse über technische Zusammenhänge, die an beiden Schulen im Fokus stehen, helfen hier enorm. Bei all unseren Aktivitäten legen wir großen Wert auf den interkulturellen Austausch, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.
2016
Im Jahr 2016 bekamen wir an der BBS-ME Besuch von zwei Vertretern des Upper Valley Career Center (UVCC) aus Piqua, Ohio. Es war eine Zufallsbegegnung. Mr Tony Trapp und Mr. Jason Haak wollten im Rahmen der Industriemesse auch etwas über Grundlagen der Berufsausbildung in Elektrotechnik und Metalltechnik im deutschen Berufsschulsystem erfahren. Wir diskutierten intensiv und wir gaben ihnen einige Einblicke in unsere praktische Ausbildung. Am Ende vereinbarten wir eine Zusammenarbeit zwischen dem UVCC und dem Gymnasium für Technik an der BBS-ME als Schüleraustausch. Im Vordergrund sollten die zwischenmenschlichen Kontakte stehen. Unsere Schülerinnen und Schüler sollten das jeweilige Familien-, Arbeits- und Schulleben in Gastfamilien erfahren. Unterschiede sollten erlebbar werden. Dazu war uns die Unterbringung in Gastfamilien sehr wichtig, um unmittelbar in Kontakt mit einer anderen Kultur treten zu können.
2017
Und so starteten wir im Jahr 2017 dieses Abenteuer. Wir hatten keine Erfahrung und wir wussten nicht, was auf uns zukommen sollte. Im September wagte sich eine kleine Gruppe (1 Schülerin und 4 Schüler) auf den Weg nach Piqua, Ohio. Der Weg führte über Frankfurt nach Chicago. Von dort ging es mit dem Auto nach Piqua. Die Begrüßung war sehr toll. Die ganze Gemeinde freute sich riesig und viele Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft wollten unsere kleine Gruppe kennenlernen. Die Aufnahme in den Gastfamilien war genauso herzlich. Sehr schnell fanden die jungen Leute Zugang zu den amerikanischen Mitschülerinnen und Mitschülern, die auch sehr auf die deutschen Gäste gespannt waren. Immerhin war es der erste Besuch aus Deutschland. Das Leben in den eher ländlich geprägten Ortschaften war auch eine neue Erfahrung für unsere städtisch geprägten jungen Leute. Die Schule war allerdings eine ziemliche Überraschung: alles war größer, fast 20 große und gut ausgestattete technische Werkstätten und Labore, eine eigene Mensa nebst Restaurant für die Allgemeinheit, andere Klassenräume, eine andere Atmosphäre. Es war sehr beeindruckend.
Lokalnachrichten – eine lokale Fernsehstation berichtete
Im November 2017 erfolgte der Gegenbesuch bei uns in Hannover. Es kamen 10 Schülerinnen und Schüler vom UVCC, die wir auch in Gastfamilien unterbringen konnten, um ihnen einen guten Einblick in unser Leben hier in Hannover bieten zu können. Es war großartig, dass sich problemlos fünf weitere Gastfamilien bereit erklärten, einen Jugendlichen aus Piqua aufzunehmen. Unsere fünf „neuen“ deutschen Gastgeschwister konnten in der ersten Runde leider nicht mit in die USA reisen. Nun freuten sie sich umso mehr, doch noch am Austausch teilnehmen zu können. Und auch unsere Lokalzeitung, die HAZ, berichtete über den Austausch. Sie wollten unser Programm und die jungen Leute kennenlernen. Kurz danach erschien ein Artikel in der HAZ.
2018
Unser erster Austausch verlief so erfolgreich, dass wir diese neue Beziehung fortführen und ausbauen. wollten So starteten wir eine neue Runde für 2018, diesmal mit einer größeren Gruppe.
Kurz darauf konnten wir unsere Freunde vom UVCC wieder in Hannover begrüßen. Für etliche der Schülerinnen und Schüler war es der erste Flug nach Europa, einige von ihnen hatten ihren Heimatstaat Ohio noch nie verlassen. Wir organisierten wieder einen Mix aus Schule und Unterricht, Betriebsbesichtigungen und Ausflügen z. B. in den Harz.
Leider hat jeder Besuch ein Ende – der Abschied fiel schwer.
Doch eine Schülerin aus Ohio überlegte es sich anders: nach ihrer Graduation kehrte sie nach Hannover zurück, besuchte Deutschkurse, machte Praktika und absolviert nun hier in Hannover eine klassische duale Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin. Sie wird im Jahr 2024 ihre Abschlussprüfung vor der IHK ablegen. Ein super Erfolg!
2019
Auch für die nächste Austauschrunde fanden sich acht Mutige, die zum ersten Mal in die USA reisen wollten.
Evelyn war bereits wieder zurück in Hannover und half ein wenig mit bei den Vorbereitungen.
Auch diesmal konnten unsere Schülerin und Schüler faszinierende Einblicke in das amerikanische Highschoolsystem gewinnen. Da das UVCC auch einen technischen Schwerpunkt hat, der dem der BBS ME gleicht, konnten unsere Leute viele praktische Erfahrungen sammeln. Sie wurden zügig in die Ausbildung in den Laboren und Werkstätten eingebunden.
Leider gab es gleich zu Beginn einen kleinen Autounfall, der jedoch glimpflich verlief.
Bereits am Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wollte unsere Schülerin wissen, wie sie an das UVCC wechseln könne. Mit ihren Eltern hatte sie noch nicht gesprochen.
Unsere Leute nahmen auch an einer Parade mit einem abenteuerlichen Auto teil – Marke Eigenbau in der Schule. Es gab kein Heck!
Die Fahrten mit den Schulbussen (Yellow Busses) gehörten auch zum Schulalltag.
Auch Betriebsbesichtigungen gehörten wieder zum Programm. Immer interessant ist das Unternehmen „DETAILED MACHINING“. Dort werden vornehmlich Zulieferteile z.B. für AIRSTREAM hergestellt. Der Begründer und Eigner Mr. John Birch ließ es sich nicht nehmen, unseren jungen Leuten seine unternehmerische Philosophie zu erklären.
Bei diesem Besuch erfuhren wir eine Menge über das Rechtssystem in Ohio. Wir besuchten das Department des Sheriff von Shelby County und verschiedene Gerichtsverfahren. Auch besichtigten wir ein Hochsicherheitsgefängnis im County. Danach wollte niemand mehr gegen Gesetze verstoßen.
Und zum Abschluss der Reise ging es für drei Tage nach Chicago – The Windy City.
Dann erfolgte im Frühjahr 2020 der Gegenbesuch. Wir hatten uns sehr darauf gefreut. Auch unsere Gastfamilien waren sehr gespannt. Wir wussten zu Beginn allerdings nicht, was uns erwartete. Eigentlich startete es ganz normal mit dem Abholen am Flughafen.
Einige unserer Schüler organisierten sogar Unterricht in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre für unsere Mitschüler aus Ohio. Es ging um das Thema Europa und die Freizügigkeit. Das ist für Amerikaner ziemlich unbekannt, weil Grenzen und Freizügigkeit innerhalb der USA kein Thema sind. So gab es einen interessanten Meinungsaustausch. Aber die Mischung von deutschen und amerikanischen Schülern und Schülerinnen im alltäglichen Unterricht bietet die Chance, mit „Amis“ ins Gespräch zu kommen, ohne am Austausch direkt beteiligt zu sein.
Leider erwischte uns dann COVID! Alle unsere geplanten Betriebsbesichtigungen wurden kurzfristig abgesagt. Uns blieb nur ein kleines Rumpfprogramm.
Wenigsten konnten wir noch in unser Rathaus. Der amerikanische Koordinator heißt Tony Trapp, unser deutscher Schüler Jakob Trapp -ein echter Zufall.
Es sollte allerdings noch schlimmer kommen. President Trump kündigte eine Einreisesperre in die USA für alle Reisenden an, auch für amerikanische Staatsbürger. So mussten unsere Freunde vom UVCC verfrüht und überstürzt in die USA zurückreisen. Es war ein recht trauriger Abschied.
Danach durchlebten wir hier in Deutschland, in den USA und an vielen anderen Orten die dunklen Phasen der Lockdowns mit jeglichen Reiseverboten. Trotzdem konnten wir unsere Kommunikation virtuell aufrechterhalten.
Otto-Brenner-Schule goes Ohio – Erlebnisbericht 2019
Colin und Jacob, Schüler des aktuellen 12. Jahrganges, schildern Ihre Eindrücke.
„Am 10.10.2019 begann unsere Reise in die USA. In den ersten 12 Tage haben wir in Ohio in der Stadt Piqua verbracht. Dort haben wir den Alltag unserer Gastfamilien bzw. unseres Austauschpartners erlebt. Wir sind mit ihnen aufgestanden, zur Schule gegangen und haben auch nach der Schule viele Sachen unternommen …
Otto-Brenner-Schule goes Ohio – 2019
Das Gymnasium Technik an der Otto-Brenner-Schule (BBS Metall- und Elektrotechnik) unterhält seit vier Jahren eine Partnerschaft zum Upper Valley Career Center (UVCC) in Piqua, Ohio, USA. Auch bei unserer Partnerschule handelt es sich um eine High School, die wie wir Wert auf eine technische, berufs- und studienorientierte Ausbildung legt …
2023
Doch dann sollte es endlich wieder losgehen! Sehr schnell fanden sich 10 Schüler und eine Schülerin aus dem 12. Jahrgang sowie ein Schüler aus dem 13. Jahrgang für den Trip in die USA. Sie erklärten sich alle bereit, als Gegenleistung für ihre Teilnahme einen Gastschüler vom UVCC aufzunehmen. Auch ihre Eltern erklärten sich bei Schüler-Elternversammlungen zur Mitarbeit bereit. Gute Voraussetzungen! Wer an diesem Austausch interessiert ist, sollte ein paar Bedingungen erfüllen: Möglichkeit zur Aufnahme eines Gastes, ordentliche oder gute schulische Leistungen, keine Fehlzeiten, gutes Sozialverhalten und ein bisschen Mut. Vor diesem Hintergrund konnten leider nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden.
Die Gastfamilien freuten sich über den „Zuwachs“. Auch beim UVCC bewerben sich Schülerinnen und Schüler um die Teilnahme am Austausch. Auch dort wird nicht jeder angenommen.
Ohio ist nicht nur ein bedeutender Industriestandort, sondern auch ein Agrarstandort mit sehr viel Land- und Viehwirtschaft. Da wurden einige unsere Austauschschüler gleich mit eingespannt.
Am ersten Tag fand die offizielle Begrüßung in der Schule statt. Es gab kleine Erfrischungen, auch Donuts, und ein paar Ansprachen. Nach so langer Unterbrechung war es eine gute Gelegenheit, unsere schulische Beziehung Revue passieren zu lassen. Wir haben so Einiges geschafft und wie blauäugig waren wir am Anfang!
Anschließend erfolgte ein schönes Gruppenbild.
Bei einem Rundgang durch die Schule staunten unsere Leute wieder nicht schlecht, z.B. über die typischen Locker, die Werkstätten, die Küche oder die Mensa.
Spielerische Wettbewerbe gehören im amerikanischen Bildungssystem einfach dazu – also mitmachen!
Auch DETAILED MACHINING stand wieder auf dem Programm mit dem Eigentümer John Birch. Seine Vorträge haben unsere Leute doch stark beeindruckt.
Die Dienste eines typischen Barber (Friseur) wollte dann aber doch niemand in Anspruch nehmen.
Auch Besuche des National Air Force Museum, von AIRSTREAM und der Feuerwehr in Sydney, OH standen auf dem Programm.
Zwischendurch gab es eine ordentliche Stärkung in einem traditionellen Burgerrestaurant. Kein Vergleich mit McD!
Leider endete auch dieser Besuch wieder viel zu früh. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg zur nächsten Station: Chicago.
In Chicago ging es vom Flughafen O’Hare mit der S-Bahn direkt ins Stadtzentrum, die Loop-Area, zum Hostel, wo die Gruppe unterkam. Es ist eine ordentliche Unterkunft, aber kein klassisches Hotel. Viele internationale Traveller „steigen dort ab“. Und jeden Morgen ging es auf zu neuen Abenteuern.
Denn in Chicago gibt es viel zu sehen: bei einer abendlichen Bootstour auf dem Chicago River und dem Lake Michigan, bei einem Architecture Walk (Chicago ist die Stadt der Architektur), bei einer Gangster Tour (Al Capone) oder einem Besuch des 360°-Observatory auf dem John Hancock Building bekommt man viele interessante Eindrücke von der Stadt aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln.
Die Reise haben wir mit einem offiziellen Besuch bei der German-American Chamber of Commerce, einem Ableger unserer IHK, abgeschlossen. Dort zeigte sich man begeistert über unsere praktische und realitätsnahe Zusammenarbeit. Unseren Schülern wurden verschiedene Möglichkeiten für Praktika oder Ausbildungen in den USA nebst Förderungen vorgestellt.
Danach ging es zurück nach Hannover.
Ein paar Monate später startete der Gegenbesuch unserer Partner vom UVCC bei uns in Hannover. Am Samstag, 02. März holten wir die Gruppe am Flughafen Langenhagen ab. Nach einer problemlosen, aber anstrengenden Flugreise freuten sich die Jugendlichen auf ihr erstes Wochenende in den Gastfamilien.
Am Montag wurden sie durch unseren Schulleiter Herrn Brunschön offiziell begrüßt.
Danach begann das Besuchsprogramm mit einigen Laborübungen: Schweißen, Robotics und 3-D-Druck.
An den folgenden Tagen besichtigte die deutsch-amerikanische Gruppe einige Unternehmen in der Region: MTU, Enercity und VW Wolfsburg. Dabei erfuhren sie ein paar Dinge über Ausbildung, Karriere oder Betriebsabläufe. Aber auch Englisch- und Wirtschaftslehreunterricht standen auf dem Programm.
Nach einem letzten Familienwochenende reisten unsere Gäste dann für drei Tage nach Hamburg zu einer Stadtexkursion.
Leider ereilten sie dort die Streiks an deutschen Flughäfen. Für die Rückreise musste kurzfristig umdisponiert werden. Statt von München erfolgte der Rückflug ab Frankfurt. Glücklicherweise klappte die Rückkehr somit wie geplant.
Nun laufen die Vorbereitungen für die nächste Austauschrunde: ein Besuch der BBS ME in Piqua, Ohio ist vom 11.10. – 25.10.2024 geplant. Der Gegenbesuch soll vom 01.03. – 16.03.2025 erfolgen.