
Metallbautechnik
An der Technikerschule Hannover werden staatlich geprüfte Metallbautechniker:innen mit der Vertiefungsrichtung Gebäudetechnik ausgebildet.
Anmeldeunterlagen einreichenFragen zum BildungsgangSie haben eine abgeschlossene Ausbildung als:
Metallbauer*in
Anlagenmechaniker*in SHK
Heizungs- und Lüftungsbauer*in
Systemplaner*in
oder vergleichbare Abschlüsse
und können eine mindestens einjährige Tätigkeit in Ihrem erlernten Beruf nachweisen?
Durch die bundesweit einmalige Kombination aus Metallbautechnik und technischer Gebäudeausrüstung (TGA) in einer Weiterbildung qualifizieren wir bereits seit 2008 für:
Leitungsaufgaben in Fachbetrieben der Metallbautechnik und der Heizungs- Lüftungs- und Sanitärtechnik,
Planungstätigkeiten in Ingenieurbüros der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA),
Steuerungsaufgaben bei Stadtwerken, oder in Baubehörden der Städte und Gemeinden,
für Verwaltungstätigkeiten in der Immobilienwirtschaft.
Informationen rund um die Fachrichtung Metallbautechnik
Struktur der Fächer und Module
Für den berufsübergreifenden Lernbereich sind folgende Fächer vorgeschrieben:
Deutsch: Formulierung von Geschäftsbriefen, Anfertigen von wissenschaftlichen Texten, Regeln für richtiges Zitieren, Bewerbungstraining
Englisch: Technisches Englisch, Grammatik, Vorbereitung auf die freiwillige Sprachprüfung KMK-Fremdsprachenzertifikat
Mathematik: Algebra, angewandte Funktionslehre, Differentialrechnung
Naturwissenschaften: Festigkeitsberechnung, Zerlegung von Kräften in statischen Systemen
Politik: Je nach Aktualität werden unterschiedliche Politikfelder bearbeitet
Diese Fächer bilden die Basis für die Erlangung der Fachhochschulreife, welche Sie mit der Prüfung zum staatlich geprüften Techniker erreichen.
Für den berufsbezogenen Lernbereich sind in Niedersachsen seit August 2020 folgende Module verbindlich vorgeschrieben:
Modul 1 Projekte planen, realisieren und auswerten
Modul 2 Technische Lösungen erweitern
Modul 3 Technische Lösungen entwickeln
Modul 4 Technische Lösungen und Prozesse optimieren
Modul 5 Produktionsprozesse planen und steuern
Modul 6 Führungsaufgaben und Personalverantwortung übernehmen
Modul 7 Qualität prüfen und verbessern
Modul 8 Ökonomisch und nachhaltig handeln
Diese Module werden benotet und sind auf dem Abschlusszeugnis ausgewiesen, ähnlich den Lernfeldern in der beruflichen Erstausbildung.
Inhalte der Module
Für die Festlegung der Unterrichtsinhalte haben wir regionale Betriebe und Absolvent*innen befragt und nach Auswertung der Befragung folgende inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt:
Modul 1 Projekte planen, realisieren und auswerten
Anhand einer realen Planungsaufgabe für die Druckluftversorgung eines metallverarbeitenden Betriebes lernen Sie die Methoden des Projektmanagenemts (Lasten- und Pflichtenheft, Projektstrukturplan, Arbeitspaketdefinitionen usw.) kennen und anwenden. Sie planen die komplette Anlage incl. aller Komponenten vom Kompressor über das Rohrnetz bis zu den Verbrauchern. Sie erstellen die Dokumentationsunterlagen, ermitteln Kosten und erläutern diese, Sie fertigen Anlagenschemata und Montagezeichnungen. Sie berechnen Planungshonrare auf Grundlage der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).
Modul 2, 3, 4 Technische Lösungen erweitern, entwickeln, optimieren
In diesen drei Modulen werden konkrete Planungsaufgaben aus folgenden Bereichen bearbeitet: Stahlbau, Fassaden, Treppen, Sanitär-, Heizungs-, und Lüftungsanlagen, für Gewerbebetriebe und Wohngebäude.
Die Kenntnis einschlägiger Normen ist grundlegend für die mängelfreie Planung und Ausführung von Bauleistungen. Die Basis hierfür bilden die im Unterricht behandelten Normen und Regelwerke. Sie lernen an Beispielen den typischen Aufbau von Normen und ihre Anwendung kennen.
Modul 5 Produktionsprozesse planen und steuern.Sie konstruieren Fenster, Türen und Fassaden mittels Software, bemessen die Profile, wählen die Beschläge und Gläser aus. Sie kalkulieren Material- und Lohnkosten, erstellen Stücklisten und Angebote. Sie planen die Organisation des Produktionsprozesses, sowie den Einsatz von Geräten, Maschinen und Werkzeugen. Sie ermitteln Bestände, Durchlaufzeiten und Kapazitätsauslastung.
Modul 6 Führungsaufgaben und Personalverantwortung übernehmen
Wie führt man Mitarbeiter*innen nach fachlichen und sozialen Gesichtspunkten?
Mit welchen Konzepten kann man Teambildung unterstützen?
Wie führt man persönliche Gespräche zur Motivation und zum Schutz von Mitarbeiter*innen.
Wie bewertet man die Kompetenzen von Mitarbeiter*innen im Zusammenhang mit arbeitsrechtlichen Vorschriften?
Als Führungskraft neue Aufgaben annehmen und bewältigen.
Als Führungskraft Mitarbeiter im Unternehmen einstellen.
Auszubildende im Unternehmen einstellen und ausbilden.
Modul 7 Qualität prüfen und verbessern
Grundzüge und Anfänge des Qualitätsmanagements nach W. E. Deming. Prozessbeschreibungen werden mit Hilfe von Flussdiagrammen durchgeführt. Die besondere Bedeutung von Fehlern wird mit der „Rule of ten“ verdeutlicht und Abstellmaßnahmen mit Hilfe der FMEA, sowie Poka Yoke erprobt. „Smarte“ Ziele werden entwickelt und heruntergebrochen anhand von Tools wie der SWOT-Analyse und der Balanced Scorecard. Anwendung der sieben Werkzeuge des Qualitätsmanagements (Ishikawa-Diagramm, Pareto-Analyse, Histogramm, … ). Statistische Prozesskontrolle zur Sicherung definierter Qualität. Berechnung von Maschinen-, Prozessfähigkeiten und zu erwartender Ausschuss bei normalverteilten Prozessen.
Umsetzung der Kaizen-Philosophie in Unternehmen und Einarbeitung in die HLS der DIN EN ISO 9001:2015
Modul 8 Ökonomisch und nachhaltig handeln
Vermittelt werden die Kalkulation von Angeboten, das Erstellen von Leistungsverzeichnissen und die Erstellung von Aufmaßen.
Struktur und Inhalte, der Vergabe- und Vertragsordnung (VOB) werden anhand von konkreten, praxisrelevanten Fallsituationen erarbeitet und erläutert.
Betriebswirtschaft: Kostenartenrechnung, Kostenträgerrechnung, Kostenstellenrechnung, Geschäftsbericht, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Wirtschaftliche Kennzahlen. Zuschlagskalkulation am Beispiel eines Geländers und einer Deckenstrahlungsheizung.
Zertifikate
Im regulären Unterricht werden Sie auf die nachfolgenden Prüfungen vorbereitet, dabei bleibt Ihnen die Teilnahme an den Prüfungen freigestellt.
Ausbildereignungsprüfung der IHK (Prüfungsgebühr ca. 80,- €) Kosten zum Vergleich: Angebot der IHK
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (Prüfungsgebühr ca. 80,- €) Kosten zum Vergleich: Angebot des TÜV
Englisch Fremdsprachenzertifikat Level B1 oder B2 (Prüfungsgebühr ca. 65,- €) weitergehende Info: Flyer Fremdsprachenzertifikat
Zertifizierter Befestigungstechniker (kostenlos), Kosten zum Vergleich: Angebot WÜRTH
Softwareschulungen
Ihre zukünftigen Arbeitgeber erwarten von ihnen den sicheren Umgang mit einschlägiger Office-Software. Die Programme PowerPoint, Excel und Word werden in allen Fächern und Modulen eingesetzt, so dass Sie schnell sicherer in der Anwendung werden. PowerPoint, Word und Excel
Für Konstruktionen im Metallbau schulen wir Sie Umgang mit der CAD-Software
AutoCAD
Für Konstruktions- und Produktionsplanung von Fenstern, Türen und Fassaden, erhalten Sie eine zweitägige Schulung mit der CAD-CAM – Software Logikal.
Logikal von Orgadata
Für die Dimensionierung von Sanitär- und Heizungsanlagen erhalten Sie eine Schulung für die Planungssoftware DENDRIT.
DENDRIT Haustechnik Software
Die Softwarelizenzen und auch die Schulungen sind für Sie kostenlos.
Projektarbeit
Die Projektarbeit wird in Gruppen von 2-3 Personen bei externen Kooperationspartnern durchgeführt und dauert ein dreiviertel Jahr. Kooperationspartner sind Metallbaubetriebe, Planungsbüros für Technische Gebäudeausrüstung, industrielle Produktionsbetriebe, Baubehörden u.a.
Aufgabenstellungen sind z.B.: Konstruktive Entwicklung von Bauteilen, Baugruppen, oder Bauwerken (Metallbau), Planung von TGA-Anlagen nach HOAI, LP 1 – LP6 (Gebäudeausrüstung), Untersuchung und Konzeptionierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung an Gebäude, oder Anlagen.
Auf Grundlage eines Lastenheftes werden zunächst die Ziele definiert und im Pflichtenheft dokumentiert. Im Anschluss wird das Projekt mithilfe der Projektmanagement-Werkzeuge (Modul 1) strukturiert und zeitlich geplant. Nach dem Kick-Off mit dem Auftraggeber erfolgt die planmäßige Bearbeitung des Projektes mit regelmäßigen Meilensteinsitzungen.
Die Schüler*innen arbeiten in der Regel an einem Tag in der Woche in den Kooperationsfirmen an ihrem Projekt und werden dabei sowohl von einem Ansprechpartner in der Firma, als auch von einer Lehrkraft aus der Schule betreut.
Die Projektarbeit findet ihren Abschluss mit einer schriftlichen Dokumentation, der Präsentation bei der Kooperationsfirma, auf dem sogenannten Technikerforum in der Schule, sowie einem abschließenden Fachgespräch.
Bildungsgangleitung

Christian Arlt
Dipl.- Ing. Gebäudetechnik
Sie erreichen mich am besten per E-Mail, dann rufe ich umgehend zurück.
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